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Publikationen

„Der neue Kulturkampf: Wie eine woke Linke Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft bedroht“

Buch von Susanne Schröter (Februar 2024).

Identitätspolitik, Cancel Culture und Wokeness – was an den Universitäten seinen Ausgang nahm, beeinflusst mittlerweile nicht nur Medien, Kultureinrichtungen und Bildungsinstitutionen, sondern ist auch in der Politik und Wirtschaft angekommen. Angetreten, um gegen Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen und sich für Demokratie und Zusammenhalt einzusetzen, bewirkt eine woke Linke das genaue Gegenteil. Mit Sprachregelungen, der Tabuisierung gesellschaftlicher Missstände vor allem im Bereich der Migration oder der Reduzierung der Wissenschaft auf eine Erfüllungsgehilfin der Politik verhindert sie eine offene demokratische Auseinandersetzung. Susanne Schröter, oft genug selbst Ziel woker Angriffe, analysiert die Ideologie der woken Linken und beschreibt, wie diese versucht, in zentralen Bereichen der Gesellschaft die Deutungshoheit zu erobern.

Verlag Herder. 2024 · 272 Seiten · ISBN 978-3-451-83228-4 · Klappenbroschur & eBook

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags.

SPIEGEL-Bestseller Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass

Buch von Susanne Schröter (August 2022).

Wie der Westen seine Glaubwürdigkeit zurückgewinnt

Selten schien der Westen so geschlossen wie zu Beginn des Ukraine-Kriegs. Die Werte der Freiheit und Demokratie galt es gegen ein autokratisches System zu verteidigen. Doch hinter der vermeintlichen Geschlossenheit zeigten sich schnell die ersten Bruchstellen. Wie werden wirtschaftliche Zwänge mit politischen Zielen in Einklang gebracht? Wie viel sind dem Westen die eigenen Ideale wert? Dass sich dahinter ein tiefgreifendes strukturelles Problem des Westens verbirgt, zeigt die Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter in ihrem neuen Buch. Angesichts der jüngsten Konflikte in der Ukraine, in Afghanistan und Mali sowie der Planlosigkeit westlicher Regierungen im Umgang mit Migrationsbewegungen, Islamismus und Cancel Culture diagnostiziert sie einen zwischen Hybris und Selbsthass gefangenen Westen, der unentwegt die Werte der Demokratie beschwört, sie aber gleichzeitig immer dann verrät, wenn es darauf ankommt. Befindet sich der Westen auf dem besten Weg, die eigene innen- wie außenpolitische Glaubwürdigkeit zu verspielen? In ihrem analytisch klugen und thesenstarken Buch gibt Susanne Schröter die Antwort.

Verlag Herder. 2022 · 240 Seiten · ISBN 978-3-451-39367-9 · Klappenbroschur

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags.

Rezensionen

Ist denn der Westen für alle Übel dieser Welt verantwortlich?

Narzissmus und Selbsthass: Ob Arabischer Frühling oder Afghanistan, immer wieder scheitert der demokratische Aufbruch an lokalen Traditionen. Die Ethnologin Susanne Schröter plädiert für einen realpolitischen Kurswechsel.

Seit dem Rückzug aus Afghanistan und dem Ukrainekrieg hat sich zur Gewissheit verdichtet, dass die westliche Politik seit dem Fall der Mauer auf falschen Annahmen fußte. Der Glaube an die Exportierbarkeit der Demokratie vernachlässigte den Eigensinn von Kulturen und Traditionen, in denen die individuelle Freiheit kein großes Ansehen genießt und sich keine Zivilgesellschaft herausgebildet hat, auf denen eine Demokratie aufbauen könnte. Vom Arabischen Frühling über Afghanistan bis Mali zeigte sich immer dasselbe Bild: der demokratische Aufbruch zerschellte an lokalen Traditionen, seien es die staatsfernen Stammesgesellschaften in Afghanistan oder der weithin akzeptierte politische Nepotismus in Mali. Militärische Interventionen wie im Irak hinterließen ein Scherbenfeld und einen Nährboden für autokratische Regime und den Dschihadismus.

Für die Ethnologin und Islamforscherin Susanne Schröter ist das politische Scheitern eine Folge von Hybris und Selbsthass. Man stellte sich andere Länder und Regionen nach dem eigenen Bild als gelehrige Schüler vor, die im Prinzip die gleichen Werte teilen und durch Dialog und Handel dazu gebracht werden könnten, sie endlich politisch zu verwirklichen. Zugleich desavouierte man diese Werte im Inneren durch eine Identitätspolitik, die in grandioser Einseitigkeit und auf dünnster empirischer Grundlage ein Zerrbild des Westens zeichnet, der für alle Übel dieser Welt verantwortlich gemacht wird. …Weiterlesen

— Thomas Thiel, Redakteur im Feuilleton, FAZ, 25.10.2022

„[…] [D]as ist das faktenbasierte Wissen einer skrupulös arbeitenden Wissenschaftlerin.“
— Marko Martin, Deutschlandfunk, 31.08.2022

„Durchweg liefert Schröter einen beachtenswerten Problemaufriss […].“
— Armin Pfahl-Traughberg, Humanistischer Pressedienst, 05.10.2022

„[…] schonungslose und kritische Bestandsaufnahme europäisch-transatlantischer Politik […].“
— Jens-Uwe Jopp, Leipziger Zeitung, 01.10.2022

„In ‘Global gescheitert?’ akzentuiert Susanne Schröter die innere Gefährdung des Westens.“
— Sylke Kirschnick, Literaturkritik.de, 24.11.2022

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags
Buchvorstellung und Diskussion (YouTube)


„ISLAMISCHER ANTISEMITISMUS – Quellen, Elemente und Akteure“

Abbildung der ersten Seite des Working Papers 02

FFGI Working Paper

Autor: Tim Stosberg
Herausgeberin: Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des FFGI
Frankfurt 2022

Das Working Paper als PDF herunterladen.



„BDS - Geschichte, Ideologie und Struktur der Israelboykottbewegung“

Abbildung der ersten Seite des Working Papers 01

FFGI Working Paper

Autor: Jan-Philip Anders
Herausgeberin: Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des FFGI
Frankfurt 2021

Das Working Paper als PDF herunterladen.



„Allahs Karawane. Eine Reise durch das islamische Multiversum“

von Susanne Schröter

Muslim*Innen, die neben Allah die Göttin des Südmeeres verehren, das rituelle Fasten durch Arbeit ersetzen oder den Koran feministisch auslegen: Susanne Schröter führt kurzweilig durch unbekannte Welten des Islams, die vor allem eines gemeinsam haben: Sie gehören zu den "bedrohten Arten", die von Fundamentalisten und Radikalen bekämpft werden.

Die tanzenden Derwische in der Türkei haben eine eigene Orthodoxie ausgebildet, während es auf dem Balkan seit langem einen unorthodoxen, genuin europäischen Islam gibt. Im Sudan unterläuft der Zar-Kult rigide Scharia-Regeln. Im Senegal leiten mächtige Scheichs zu einem Leben im Rhythmus von Gebet, Arbeit und Musik an. In Malaysia existieren alte muslimische Matriarchate, während in den USA eine progressive muslimische Subkultur blüht und in Deutschland liberale Vereinigungen mit Imaminnen entstehen. Mit den Ibaditen im Oman ist eine traditionell tolerante Glaubensrichtung zu entdecken. In Pakistan haben sich Sufi-Heiligtümer zu gesellschaftlichen Freiräumen entwickelt, auch für Transgender. Auf der Insel Java ist der Islam mit Hinduismus und Buddhismus verschmolzen, und in China entwickelt sich unter den Augen der KP ein interreligiöser Islam. Susanne Schröters erstaunliche Reise durch das islamische Multiversum zeigt auf schönste Weise, dass die zweitgrößte Weltreligion vielfältiger, "diverser", kreativer und pragmatischer ist, als es uns islamische Fundamentalisten und wütende Islamkritiker glauben machen wollen.

C.H.BECK. 2021 · 203 Seiten · ISBN 978-3-406-77492-8 · Klappenbroschur

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags.


„Das Problem des islamischen Antisemitismus wird verharmlost und relativiert“

Ein Gastkommentar von Susanne Schröter, Neue Zürcher Zeitung (NZZ), vom 18.05.21

„In Deutschland müsste die Politik endlich zur Kenntnis nehmen, dass die der islamistischen Ideologie nahen religiösen Gemeinschaften eine große Gefahr sind […]“. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

Medienecho


Eine Antwort auf den politischen Islam ist nötig

Ein Gastbeitrag von Lucia Puttrich und Susanne Schröter (FAZ, 03.01.2021)

Die Hessische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund, Lucia Puttrich (CDU), und Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam an der Universität Frankfurt, schrieben gemeinsam den FAZ-Beitrag „Eine Antwort auf den politischen Islam ist nötig“:

„Emmanuel Macron hat den richtigen Weg beschritten nach den islamistischen Anschlägen in seinem Land. Europa sollte die Kampfansage des französischen Präsidenten als Vorbild für eine gemeinsame Antiterrorstrategie nehmen. […]“ Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

Medienecho


Was Terroristinnen und Terroristen wollen

von Philipp Fritz

Alpha Stock Images/N.Youngson CC BY-SA 3.0

Schlagzeilen über unterschiedlichste Gewalttaten und tatsächliche Terrorakte gehören für uns inzwischen zum traurigen Alltag und zum „Grundrauschen“ in der Medienlandschaft. Die von Übereilung getriebene Berichterstattung, die immer wieder zulasten journalistischer Sorgfalt geht, lässt dabei den Begriff „Terrorismus“ verschwimmen und geht mit einer fehlenden Abgrenzung einher. Gleichzeitig tragen die Verhärtung innergesellschaftlicher Brüche, gezielter Populismus und staatliche Überreaktionen dazu bei, Terrorismus nicht klar von anderen Formen von Gewalt unterscheiden zu können. Das neuste Arbeitspapier von FFGI-Mitglied Philipp Fritz soll dabei helfen, Terroranschläge von Gewaltakten ohne entsprechende ideologische oder poltische Zielsetzung differenzieren zu können.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.


Politischer Islam

von Susanne Schröter

„Im Namen des Islam: Wie radikalislamische Gruppierungen unsere Gesellschaft bedrohen“ (April 2021) ist die unter anderem Titel im Pantheon Verlag erschienene Taschenbuchauflage von „Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“ (2019).

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Sie verbinden die zweitgrößte Weltreligion vor allem mit dem Terror im Namen eines unbarmherzigen Gottes, der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten sowie einer Ablehnung westlicher Werte. Für diese Assoziationen gibt es nachvollziehbare Gründe, die aus dem Erstarken des politischen Islam resultieren. Dieser übt durch machtbewusstes und strategisch geschicktes Agieren seiner Funktionäre großen gesellschaftlichen Einfluss aus und dominiert zunehmend die staatliche Islampolitik sowie den öffentlichen Dialog. Vielen Menschen fehlt jedoch das Wissen über die Ursprünge und die Ausprägungen des politischen Islam, um Konfliktsituationen richtig einschätzen, angemessen zu argumentieren und handeln zu können. Das vorliegende Buch schließt mit seinem fundierten und verständlichen Überblick diese Lücke.

Gütersloher Verlagshaus 2019 · 384 Seiten · ISBN 978-3-579-08299-8 · Hardcover mit Schutzumschlag

Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags.


Pakistans nukleare Erpressungsdoktrin

von Thomas K. Gugler

Die Islamische Republik Pakistan leitet ihre territorialen Ansprüche im Kaschmir-Konflikt mit Indien aus der Teilung der beiden Länder von 1947 ab. Pakistans militärischer Geheimdienst ISI unterstützt in Kaschmir jihadistische Milizen, um außenpolitische Ziele zu erreichen.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

Dieser Artikel ist am 28.03.2019 in der Jungle World erschienen.


Imame für die Truppe?

von Philipp Fritz

Foto: © U.S. Navy/S. McCoy

Frankreich, Österreich, die Niederlande und die Vereinigten Staaten haben sie bereits in ihren Streitkräften: Militärimame. Die Bundeswehr tut sich dagegen noch schwer mit einer Entscheidung, ob und wie muslimische Militärseelsorger in die Truppe eingebunden werden sollen. Diese Entscheidung schiebt das Bundesministerium der Verteidigung bereits seit etlichen Jahren vor sich her. Das bemängelte nun auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels (SPD), Anfang des Jahres in seinem jährlichen Bericht.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.


Islamismus als Herausforderung für die deutsche Präventionsarbeit

von Bianca Steinhilber & Inga Kristina Trauthig

Zahlreiche neue Projekte und ein Anstieg der finanziellen Mittel für diesen Bereich, haben dazu geführt, dass es vielfältige und sich ständig weiterentwickelnde Präventionsmaßnahmen in Deutschland gibt. Es fehlt jedoch an einer gemeinsamen und projektübergreifenden Strategie. Ein wichtiger Faktor wäre eine zwingende Evaluierung staatlich geförderter Projekte, um Wirksamkeitsvergleiche anstellen zu können und die deutsche Präventionsarbeit langfristig zu verbessern.

Den vollständigen Artikel finden Sie auf der Seite der Konrad Adenauer Stiftung.


Die Tehreek-e Labbaik Pakistan im Überblick

von Thomas K. Gugler

Foto: © FFGI

Die Taḥrīk-i Labbaīk Pākistān (TLP, "Bewegung des ‚Ich bin Dir zu Diensten, Prophet!‘ Pakistan") ist eine neue islamistische Partei in Pakistan. Innerhalb des politischen Spektrums wird sie, wie die anderen dezidiert islamischen Parteien des Landes, rechts außen verortet. Sie ist der politische Flügel der ersten landesweit aktiven militanten Barelwi-Bewegung, die für einen sufinahen Volksislam steht. Das oft wiederholte Narrativ einer binären Polarität zwischen militanten Deobandis und friedliebenden Barelwis ist mit ihr endgültig unhaltbar geworden.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.


Dschihadisten als Elitetruppe des Islams. Eine klare Ablehnung dieser Position durch islamische Verbände in Deutschland fehlt

von Susanne Schröter

Die letzten Anschläge in Spanien, England, Frankreich, Belgien, Deutschland und Finnland zeigen in aller Deutlichkeit, dass die militärische Niederlage des IS keinesfalls ein Ende der islamistischen Gewalt bedeutet. Vielmehr scheint es, als ob der berüchtigte "Aufruf zum weltweiten islamischen Widerstand", den der dschihadistische Stratege Abu Musab al-Suri im Jahr 2005 veröffentlichte, mit einiger Verspätung in die Tat umgesetzt wird. Durch eine Intensivierung des Terrors sollten, so Suri, bestehende Gesellschaften destabilisiert und die muslimische Jugend zum Aufstand motiviert werden. […]

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.


Saudi-Arabiens radikalisierender Einfluss auf Deutschlands Muslime

von Lennart Biskup

Das Königreich Saudi-Arabien betreibt die weltweite Verbreitung seiner wahabitischen Staatsreligion, welche die ideologische Grundlage für fundamentalistische und jihadistische Gruppierungen und Bewegungen überall auf dem Globus liefert. Auch in Deutschland und anderen europäischen Staaten ist die Monarchie bestrebt, missionarische Tätigkeiten auszuüben, um die hiesigen muslimischen Minderheiten zu indoktrinieren. Das vorliegende Paper untersucht vor diesem Hintergrund die personellen, finanziellen und organisatorischen Kanäle saudischer Einflussnahme auf islamische Organisationen, Vereine und Verbände in Deutschland und zeigt Ansätze bestehender Netzwerke auf.

Den vollständigen Artikel können Sie hier herunterladen.


Nehmt die liberalen Muslime endlich ernst!

von Susanne Schröter

Man muss nicht bis nach Indonesien oder Malaysia schauen, um zu befreifen: Der Islam hat die Kraft, sich zu wandeln. Dazu braucht es eine Abkehr vom starren Blick auf die konservativen Verbände und deren Funktionäre […]

Den vollständigen Artikel aus dem Cicero (09/2016) können Sie hier herunterladen.


Islam in Deutschland: Ein Plädoyer für orientalische Offenheit

von Fabian Sinning

Ist der Islam noch zeitgemäß? Anscheinend schon, der Islam und die Muslime hier in Deutschland und Europa zeigen das. Statt an dieser Stelle aber eine wissenschaftliche Debatte über die Zeitmäßigkeit des Islam zu beginnen oder wieder aufzugreifen, möchte ich eine andere These vertreten: Wir haben ein Kommunikationsproblem! […]

Den vollständigen Artikel aus der Huffington Post (online) vom 22.08.2016 können Sie hier herunterladen.


HSFK-Report

Dschihadistische Rechtfertigungsnarrative und mögliche Gegennarrative

Christoph Günther/Mariella Ourghi/Susanne Schröter/Nina Wiedl

[…]Gegen dschihadistische Rechtfertigungsnarrative argumentieren nicht-gewalttätige Salafisten, nicht-salafistische Muslime und Nicht-Muslime. Diese sogenannten Gegennarrative, die in diesem Report systematisiert werden, sollten in der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit zukünftig eine größere Rolle spielen.[…]

Den vollständigen Report können Sie hier herunterladen.


Die jungen Wilden der Ummah. Heroische Geschlechterkonstruktionen im Dschihadismus

von Susanne Schröter

Nach Angaben des International Centre for the Study of Radicalisation befinden sich mehr als 20.000 ausländische Dschihadisten und Dschihadistinnen in den Reihen des Islamischen Staates (IS) in Syrien und dem Irak. Darunter sind nach vorsichtigen Schätzungen etwa 600 Deutsche.1 Die Rekrutierung junger Europäer für den globalen Dschihad stellt die europäischen Staaten jedoch nicht nur vor außenpolitische Herausforderungen (Stichwort Terrorismusexport), sondern verursacht auch eine Vielzahl innenpolitischer Probleme, angefangen von einem zunehmenden Anschlagsrisiko bis hin zu wachsender Islamfeindlichkeit in der Bevölkerung. Die eilig vorangetriebenen Präventions- und Deradikalisierungsmaßnahmen kranken allerdings noch an einer fehlenden Analyse der Hintergründe für den dschihadistischen Mobilisierungserfolg. Die derzeitige Fokussierung auf Defizite der Integrationspolitik kann nicht erklären, warum die dschihadistische Ideologie auch für Schüler und Schülerinnen sowie Studierende aus der Mittelschicht attraktiv ist und verkennt, dass viele Jugendliche das Weltbild des radikalen Islam bewusst als Alternative zu westlichen Normen und Werten wählen. […]

Den vollständigen Beitrag können Sie hier herunterladen.


Fromme Muslime in Deutschland

»Gott näher als der eigenen Halsschlagader«

von Susanne Schröter

Fromme Muslime, so steht es in einem Koranvers, sind »Gott näher als der eigenen Halsschlagader«. Sie widmen sich in besonderem Maße ihrer Religion, verstehen das Diesseits nur als Übergangsstadium zum ewigen Leben im Paradies und versuchen die Gebote Gottes im Alltag einzuhalten. Über dieses konservative Segment des deutschen Islams, das oft als fundamentalistisch eingestuft wird, existiert nahezu kein verlässliches Wissen. Susanne Schröter hat drei Jahre lang in Wiesbadener Moscheegemeinschaften geforscht und gibt in diesem Buch einen einmaligen Einblick in das Leben und die Gedankenwelten streng gläubiger Muslime. Darüber hinaus zeigt sie, mit welchen Programmen eine ganz normale deutsche Stadt sich seit Jahrzehnten um Integration bemüht.

Susanne Schröter ist Professorin für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des dortigen Forschungszentrums Globaler Islam. Für ihr Buch hat sie von 2011 bis 2015 in Wiesbaden mit 130 Muslimen sowie mit Verantwortlichen aus Politik, Schulen, Jugendarbeit, Kirchen, Polizei und Verwaltung gesprochen.

Campus 2016 · 402 Seiten · ISBN 978-3-593-50542-8 · auch als E-Book erhältlich

Weitere Informationen entnehmen Sie der Seite des Campus Verlags und dem Flyer zum Buch.


Die humanitär-militärische Interventionspraxis gegen den IS und die deutsche Perspektive auf das eigene Fähigkeitsspektrum

von Philipp Fritz

„Nachdem bereits im September 2014 die sogenannte Anti-IS-Koalition auf dem NATO-Gipfeltreffen ihre Geburtsstunde hatte, standen auf der Konferenz in Paris Strategien und Erfolgsaussichten einer Ausweitung der Interventionen gegen den zunehmend erstarkenden IS zur Debatte. Wie auf dem G20-Treffen Mitte November 2015, wurde dabei der weitreichende Einsatz von regulären Streitkräften in den Mittelpunkt gestellt. Da auch die Bundesrepublik Deutschland Teil dieser Koalition ist, stellt sich die Frage nach einer deutschen Perspektive auf eine umfassende Intervention im Irak und in Syrien. Darüber hinaus muss die Fragestellung um die Interventionsfähigkeit der deutschen Bundeswehr erweitert werden und was diese in ihrer derzeitigen Aufstellung in der Lage wäre zu leisten. [...]“

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier als PDF-Datei.


IS-Anschlag in Suruç/Türkei

Die innere Sicherheit der Türkei ist bedroht

von Evin Merve Jakob

„In der tükisch-kurdischen Stadt Suruç in der Nähe der syrischen Grenze wurden am Montag, den 20. Juli 2015, bei einem Selbstmordattentat 32 Menschen getötet und Hunderte verletzt.. [...]“

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Blutiger Ramadan oder die transnationale Dimension des Jihadismus

von Susanne Schröter

„[...] Hierzulande wird die Radikalisierung junger Muslime gern als Folge von Diskriminierungserfahrungen, Islamophobie und sozio-ökonomischer Marginalisierung erklärt und die Schuldzuschreibung von den Tätern auf die Gesellschaft verlagert. Der blutige Freitag des Ramadans 2015 zeigt, dass solche Deutungsmuster an der Realität vorbeigehen, wenn man eine globale Perspektive einnimmt. [...]“

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Tunesien

Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung – Das Attentat von Sousse

von Sonia Zayed

Drei Monate nach dem Anschlag auf den Bardo-Palast, fand in Tunesien ein weiterer Terroranschlag mit islamistischem Hintergrund statt. Im heiligen Monat Ramadan erschoss der Tunesier Saifeddine Rezgui am Badeort Sousse 38 Menschen und verletzte 36 weitere zum Teil schwer. [...]

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier als PDF-Datei.


Radikalisierung – Eine Einordnung

von Marwan Abou Taam

Die überraschenden gesellschaftlichen Umbrüche im arabischen Raum besiegelten bislang das Ende von vier despotischen Regimen und schufen Möglichkeiten für neue politische Konstellationen. In Irak, Libyen, Syrien und Jemen mündeten die politischen Umwälzungen in Bürgerkriege. Durch den Zerfall staatlicher Versorgungs– und Sicherheitsstrukturen entstand ein Machtvakuum, in dem jihadistische Kräfte anhaltend zu bestimmenden Akteuren avancieren. Der Erfolg der Jihadisten lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass sie Menschen muslimischen Glaubens aus aller Welt – auch aus Deutschland – zum Kampf in ihren Reihen verführen. [...]

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier als PDF-Datei.


Dschihadistischer Angriff in Tunesien

Das Attentat auf den Bardo-Palast

von Sonia Zayed

Den Beitrag finden Sie hier als PDF-Datei.


Der verhinderte jihadistische Anschlag vom 1. Mai 2015

Das Rhein-Main-Gebiet als salafistisch-jihadistische Operationsbasis

von Susanne Schröter

Den Beitrag finden Sie hier als PDF-Datei.


Zerstörte Romantik

Als Rebellinnen ziehen Muslima in den Dschihad. Als Prostituierte finden sie sich dort wieder.

von Susanne Schröter

Die 16–jährige Samra K. posiert in militärischer Kleidung und schwarz verhülltem Kopf vor zwei maskierten Bewaffneten. Auf ihrem Stirnband ist die shahada zu lesen, das islamische Glaubensbekenntnis. Eine malaysische mujahidah, die sich Paradiesvogel nennt, inszeniert sich in Komplettverschleierung mit Kalaschnikow. Auf anderen Bildern, die der „Islamische Staat“ (IS) des selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi veröffentlicht, kann man Frauen sehen, die Panzerfäuste und Raketenwerfer zusammensetzen oder schwer bewaffnet durchs Gelände marschieren. Stets sind sie in bodenlange weite Gewänder gehüllt, tragen Handschuhe und bedecken das Haupt. Nur ein winziger Schlitz im Gesichtsschleier erlaubt eine beschränkte Sicht. Die Bekleidung ist, um es einmal vorsichtig zu formulieren, alles anderes als praktisch, und die dargestellten kriegerischen Aktivitäten erscheinen vollkommen absurd. In der Tat stellen sie eine rein mediale Inszenierung dar, denn Frauen sind im „Islamischen Staat“ per definitionem von Kampfhandlungen ausgeschlossen.

Lesen Sie hier weiter: http://www.normativeorders.net/de/presse/medienecho/40-presse/presse-echo/3445-gastbeitrag-zerstoerte-romantik.


Frauen im Islam

Welche Chancen hat der islamische Feminismus?

von Susanne Schröter

In den späten achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bildete sich in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, eine kleine Gruppe politisch engagierter Journalistinnen, Anwältinnen und Wissenschaftlerinnen, um zu erörtern, ob die neue islamische Ordnung, deren Durchsetzung diese Frauen gerade miterlebten, tatsächlich durch den Koran gerechtfertigt sei. Malaysia war bis dato ein Land, in dem der Islam, obgleich offizielle Staatsreligion, das Leben der Einzelnen nicht sonderlich beeinflusste. Das sollte sich damals ändern. Unter dem Einfluss junger Akademiker, die von ihren Studien in Mekka und Kairo zurückkehrten und eine Rückkehr zum „wahren“ Islam anstrebten, war es zu einer konservativ-religiösen Umwälzung der Gesellschaft und zur Implementierung sogenannter „islamischer Werte“ in Politik und Recht gekommen. Im Fernsehen und in den Zeitungen wurden Frauen von Gelehrten aufgefordert, sich ihren Männern unterzuordnen. Diese Morallehrer legitimierten häusliche Gewalt als kostengünstige Maßnahme gegen weiblichen Ungehorsam und feierten Demut als weibliche Tugend.

Für die erwähnten Aktivistinnen war das zutiefst irritierend. Bis dato hatten sie sich gleichermaßen als gläubige Musliminnen und als emanzipierte Frauen verstanden und darin niemals einen Widerspruch gesehen. Jetzt, da ihre Religion so abgrundtief frauenfeindlich interpretiert wurde, wurden sie unsicher. Konnte Gott, der Gerechte, die Diskriminierung von Frauen gutheißen? Ließ sich die Bevorzugung von Männern durch die heiligen Schriften rechtfertigen? Einer Geistlichkeit, die davon ausging, dass die Hölle voll mit aufmüpfigen Frauen sei, wollten sie die Beantwortung ihrer Fragen nicht überlassen. Sie mussten den Koran und die islamischen Überlieferungen selbst mit kritischem Blick studieren.

Lesen Sie hier weiter: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/frauen-im-islam-welche-chancen-hat-der-islamische-feminismus-11536377.html.


Deutsche Dschihadisten

Das kurze Leben der „Löwen“

von Susanne Schröter

Der Mann, der sich in einem Werbevideo für den Dschihad Abu Osama nennt, hat ein pausbäckiges Kindergesicht, rosige Wangen und einen rundlichen Körper. Das Sturmgewehr, das an seiner linken Schulter lehnt, wirkt seltsam deplatziert, genauso wie sein Kriegsname. Osama bedeutet „Löwe“. Im bürgerlichen Leben in Dinslaken-Lohberg hieß Abu Osama noch Philip B. Er war Pizzabote und gehörte zu den gesellschaftlichen Verlierern, die, einer Studie des Verfassungsschutzes zufolge, die Mehrheit der deutschen Freiwilligen des „Islamischen Staates“ bilden.

Lesen Sie hier weiter: http://www.fr-online.de/meinung/deutsche-dschihadisten-das-kurze-leben-der--loewen-,1472602,28667990.html.